Bei uns bleiben in der Veränderung

Individualismus ein Rezept gegen Welthunger?

Kultur entscheidet über globale Ernährung

Die Landwirtschaft in der westlichen Welt und den asiatischen Ländern
unterscheidet sich so grundlegend wie ihre Kulturen: Das Modell einer
gemeinschaftlichen Selbstversorgung mit Nahrung könnte Stellschraube
sein gegen wachsenden Hunger und Verelendung auf unserem Planeten.

Genussvolle Zwischenmahlzeit – Bild: Engin Akyurt / Pixabay

Kulturdimensionen im Wettkampf um Nahrungssicherheit

Kollektivismus als Gemeinschaftsleistung nach asiatischer Tradition gegen
Individualismus mit zunehmend landwirtschaftlichen Monokulturen: Eine
Anbauweise mit stetigem Drang nach Flächen, Kapital und Neurodungen.
Welcher kulturwissenschaftliche Ansatz siegt im Rennen gegen Hunger?

Zurück zur gemeinschaftlichen Selbstversorgung?

In westlichen Kulturen bestimmen seit der Industrialisierung zunehmend
Monokulturen mit Großflächen die Landwirtschaft. Überzeugend sind die
Erträge dieser Anbaupraxis nicht: Asien ernährt mit 180 ha Land ein Dorf
von 1.500 Menschen bei drei möglichen Jahresernten. Diese Anbaufläche
nutzt im mittleren Westen der USA ein durchschnittlicher Familienbetrieb
(Francesca Bray).
Der Ackerbau westlicher Prägung drängt nach Flächen und Investitionen:
Maschinen ersetzen menschliche Arbeitskraft. Erschöpfte Böden brauchen
Ersatz und nötigen damit zum Raubbau an Flächen, die doch dringend zur
Klimastabilisierung erhalten werden müssten.

Kollektive Reisernte in Indonesien – Bild: pixabay

Kollektiver Reisanbau als Überlebens-Alternative

Der Kollektivismus entstand auf dem Nährboden von Reisanbau in Asien
auf begrenzten Flächen. Seit Jahrtausenden ermöglichte nur die intensive,
kollektive Bewirtschaftung diesen Kulturen das Überleben und prägte die
Grundstrukturen in asiatischen Gesellschaften.

Ohne gemeinsame Feldpflege, der Überwachung von Setzlingen nach der
Aussaat und gemeinschaftliche Ernte bis zu dreimal im Jahr würden einige
Dorfgemeinschaften hungern.

Im Individualismus erzielen dagegen wenig Hände Massenerträge aus den
Monokulturen mit maschineller Unterstützung. Die Ernährungslage bleibt
aber angespannt. Ein Beitrag zur Selbstversorgung durch den Einzelnen ist
unmittelbar kaum möglich: Der Tausch von Geld für Nahrung verhindert
die sozial gerechte Zuteilung.
Und damit bestimmt das individuelle Einkommen bei Nahrungsknappheit
über unser Überleben und unsere Gesundheit.

Ein chinesisches Sprichwort sagt:

Erwarte dein Essen nicht vom Himmel, sondern von der Arbeit deiner Hände.

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